
Ich habe meiner lieben Emma gegenüber ein entsetzlich schlechtes Gewissen; ehrlich gesagt, muss ich sogar nachschauen, wann ihr letztes Abenteuer erschienen ist (wahrhaftig im Juli letzten Jahres!). Aber wie das manchmal so ist: Du machst einen Plan und das war es dann. Es kam so vieles dazwischen, nicht zuletzt ein Virus, das uns noch immer im Griff hält, und viel zu viele Ideen für andere Geschichten.
Und dann noch die Verlagsanfrage von dp Digitalpublishers, was zur Folge hat, dass nun noch eine Heldin mit vorwurfsvollen Blicken um mich herumschleicht und der Meinung ist, ich sollte mich um sie kümmern. Damit hätte es genug sein können, aber auf den seltsamen Wegen, die Schicksal, Zufall oder Leben geht, kam es zu einer weiteren Verlagszusammenarbeit. Plus Genrewechsel. Oder nein, kein Wechsel, ich habe ja nichts dagegen eingetauscht. Eine Erweiterung meiner Schreibinteressen. Mache ich es Leserinnen damit eigentlich schwer, wenn ich Unterschiedliches schreibe? Wer die Antwort weiß, gerne melden – ich freue mich immer über Mails.
Wo war ich? Ach ja, neues Genre. Ich habe eine Gothic Novel geschrieben, deren Heldin eine junge Frau im Jahre 1846 ist und unerklärliche Dinge in Cornwall erlebt. Geplant ist die Veröffentlichung für nächstes Jahr und ich bin gespannt, wie es sein wird, zum ersten Mal mit einem Roman im Buchhandel vertreten zu sein – ich hoffe mal, dass auch ein Bonner Geschäft sich dazu hinreißen lassen wird, damit ich nicht durch die gesamte Republik trampen muss, um mich in einem Regal zu finden …
Jetzt geht es endlich bald an Emma, auf die ich mich schon sehr freue. An einem Emma-Roman schreiben – ich sagte das schon einmal irgendwo -, ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Im Augenblick arbeite ich noch an einem anderen Projekt (doch einmal unter Pseudonym, aber dazu demnächst mal mehr) und dann darf ich mit Emma nach England in den Sherwood Forest reisen. Wer mir ein wenig Dampf machen mag, bestellt gerne schon einmal vor – es gibt kaum etwas, was das Schreiben so vorantreibt wie die Gewissheit, dass irgendwo da draußen wunderbare Frauen (und einige Herren) darauf warten, zu lesen, was meine geistige Tochter nun wieder angestellt hat.