Natürlich bin ich keine Jane Austen und nicht in der Lage, so zu schreiben, wie sie es tat. Was mich nicht hindert, es immer wieder zu versuchen. Vermutlich hat keine Autorin mich so sehr geprägt wie sie und über viele Jahre habe ich alles gelesen, was ich von ihr und über sie zwischen die Finger bekommen konnte. Und alles, was ich fand, bestätigte mich in dem, was ich von ihr erahnte, als ich Stolz und Vorurteil zum ersten Mal gelesen hatte.
Womit ich zu dem komme, was mich mit mir ihr verbindet: Wenn ich auch nicht schreiben kann wie sie, so kann ich doch immerhin dasselbe nicht schreiben wie sie. Vor ein paar Stunden erst stolperte ich wieder einmal über eines ihrer Zitate, das ich wortwörtlich auch auf mich beziehen könnte:
Was kann ich sagen als: Jepp, so isses. Gelegentlich frage ich mich, ob ich so schreiben könnte, dass ich mehr Leserinnen zusage. Oder einfach knapper, kürzer, moderner. Vielleicht könnte ich das irgendwie. Aber es gefiele mir die Arbeit nicht mehr, ich hätte keinen Spaß mehr an meinen Geschichten. Vor allem jedoch fühle ich mich Jane Austen deshalb verbunden, weil sie Humor der Romantik vorzieht. Ernsthaft romantisch schreiben – das geht für kurze Abschnitte, an der richtigen Stelle der Geschichte. Aber einen gesamten Roman, in dem es „nur“ um Liebe geht … Nein, das schaffe ich nicht. Immer wieder wird einer meiner Heldinnen etwas herausrutschen, was eher lustig als seelenvoll ist.
Wenn ihr wissen wollt, was passiert, wenn ich es doch versuchen, dann schaut euch meine Lily DuPlessis an. Ganz ehrlich und sehr ernsthaft: Ich dachte, ich schreibe einmal etwas Romantisches. Etwas Süßes und Liebes. Und was ist es geworden: Eine heitere Albernheit, in der ich mich gar zu oft über einige Figuren amüsiere.