Ich möchte mit zwei Feststellungen und einer Aussage beginnen, dir mir wichtig ist: Ich bin keine Historikerin, bin nicht der Objektivität und der Überprüfung aller Quellen verpflichtet; es ist einfach ein Essay, zu dem mich diese Damen angeregt haben.
Gut, das habe ich erledigt, um was geht es (mir)? Es geht um zwei Königinnen, es geht um Schönheit, um Weiblichkeit, um Machtstreben, Kontrolle, Gefühl und um die Wahrnehmung dieser beiden Frauen. Und es geht um den Streit, den viele zum Mittelpunkt ihrer Betrachtung und Bewertung machen. Aber so versucht ich bin, jetzt schon genau zu erklären, was ich meine: das muss bis zum dritten Teil warten. Erst einmal sollten wir beide Frauen kennen lernen.
Zu Elisabeth I. von England werden wohl die meisten etwas zu sagen wissen, bei Maria Stuart, Königin von Schottland, sieht es schon anders aus; selbst die (deutschen) google-Seiten listen mehr Schiller als Maria auf. Schiller hatte sich übrigens vor dem Schreiben seines Stückes intensiv vor allem mit Maria beschäftigt und eine Vorliebe für die romantische Verliererin spricht aus seinen Zeilen. Allerdings hat er aus dramaturgischen Gründen (und vielleicht aus männlicher Überheblichkeit heraus?) die Wahrheit beiseite geschoben und genau jenen Zwist zum Kern seines Stückes gemacht und im Grunde genau das heraus gefiltert, was beiden Frauen bis heute unterstellt wird. Aber dazu mehr im dritten Teil.
Chronologisch müsste ich mit Elisabeth als der Älteren beginnen, aber da ich meine Schönheitsreihe assoziativ zusammen gestellt habe, lasse ich Maria den Vortritt. Denn von Anne Boleyn zu Maria Stuart lässt sich der Bogen leichter schlagen als zu ihrer Tochter.
Maria wurde am 8. Dezember 1542 in Schottland als Tochter von König Jakob IV. von Schottland und seiner zweiten Frau Marie de Guise geboren; nur wenige Tage darauf verstarb ihr Vater und Mary Stewart wurde zur Königin gekrönt. Doch Schottland war ein raues Land mit rauen Sitten und der Thron umkämpft. So ließ Marie de Guise die Tochter in ihr Heimatland Frankreich verbringen – in Sicherheit und als zukünftige Braut des französischen Dauphins, mit dem zusammen sie erzogen wurde; aus Mary Stewart wurde Maria Stuart.
Wie auch Anne Boleyn genoß sie eine hervorragende Ausbildung, sprach mehrere Sprachen fließend, dichtete, musizierte, stickte, war eine gute Reiterin und Falknerin und wuchs recht glücklich heran, während es in Schottland drunter und drüber ging. Ihr Schwiegervater sagte von der Elfjährigen, sie sei gebildet und belesen wie eine 25jährige, er schätzte ihre Konversation sehr. Zeitgenossen beschrieben sie als lebhaft, freundlich, intelligent, temperamentvoll und hübsch mit dunklen Augen, roten Locken und zarter Haut.
Im Alter von fünfzehn Jahren wurde sie mit Dauphin Franz vermählt; beide waren sich von Kindheit an sehr zugetan. Ein Jahr später starb der König und Franz und Maria bestiegen den Thron. Franz war von kränklicher Natur und überließ seiner Gattin weitestgehend die Regierung. Ein weiteres Jahr danach schon starb der junge König und ließ eine untröstliche Witwe zurück, der schnell klar wurde: sie hatte nicht nur einen geliebten Ehemann verloren, sondern auch Frankreich, das Land, das ihr Heimat war und blieb. Ihre Schwiegermutter, Katharina de Medici, war ihr nicht wohlgesonnen; ein Gefühl, das wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Ein gutes halbes Jahr nach dem Tode ihres Mannes verließ die Neunzehnjährige Frankreich, um nach Schottland zurück zu kehren.
Und jetzt stellen wir uns das vor: eine sehr junge Frau, hübsch, gebildet, selbstbewußt, katholisch, kehrt nach Jahren in ein Land zurück, das von sich bekriegenden, größtenteils protestantischen Lords zerrissen wird. Empfangen von einem nicht thronberechtigten und neidischen Halbbruder einerseits und einem fanatischen Religionsführer namens John Knox andererseits. Von den Renaissancepalästen Frankreichs in die kalten Burgen Schottlands.
Mehrere Male muss sie sich mit John Knox auseinander setzen, der gegen sie als „Buhlerin Roms“ hetzt. Und sie verweigert den Dialog nicht, gibt gelassen Antwort, ist rhethorisch geschickt und sichert aus fester eigener Überzeugung zu, dem Volk keine Religion aufzuzwingen, erbittet sich dabei selbiges Recht für ihre Person aus. Sie möchte keine Blutige Maria werden, wie es Königin Maria Tudor für England war, als sie mit allen Mitteln versuchte, den Katholizismus wieder zu etablieren. Obwohl selbst eine gläubige Katholikin ist sie für Toleranz in dieser für Europa so explosiven Frage. Doch das Mißtrauen ihr gegenüber bleibt: eine junge Frau mit einer Wirkung auf Männer, mit ihren französischen Sitten und der unverständlichen Liebe zu Musik, Tanz und Literatur, ist nicht das, was die Lords sich wünschen: wenn sie schon bleiben muss, dann soll sie heiraten.
Hier haben wir also zum ersten Mal in meiner kleinen Serie eine Frau, wie sie doch eigentlich sein sollte:
Schlank, groß, schön, feminin, dem Guten und Schönen zugewandt, freundlich, entgegenkommend, von Kopf bis Fuß königlich und bestrebt, ihr Land mit Milde und Güte in eine neue Zeit zu führen, dabei aber doch fest an ihr Königsrecht denkend – nun müssten doch wirklich alle glücklich sein? In der Tat bestreiten weder Freund noch Feind ihre schöne Erscheinung, nein, es wird immer wieder betont, keines ihrer Bilder sei ihr jemals gerecht geworden. Man ist hingerissen von ihrer Anmut, ihrer Konversation, ihrem Auftreten. Aber kaum hat eine Frau alles, was sie haben soll, was an anderen als fehlend bemängelt wird, so gerät sie in die nächste Falle: Hexe, Hure oder Heilige. Und hier wird Maria scheitern.
Während Wallis Simpson und Anne Boleyn von Um- und Nachwelt als hurende Hexen und hexende Huren gebrandmarkt wurden, wird Maria Stuart zwischen den Polen Heilige und Hure treiben und vielen, wenn nicht den meisten Biographien ist zu eigen, dass sie entweder als das Eine oder das Andere vom Schreiber gesehen wird: die aufrechte Katholikin, die sich in einer Männerwelt zum Scheitern verurteilt sieht aka die Heilige oder die dekadente Herrscherin mit Männerverschleiß und beschränktem Horizont genannt die Hure.
Gut, Maria soll heiraten und im Gegensatz zu ihrer Cousine Elisabeth ist sie dazu bereit, steht aber vor den gleichen Schwierigkeiten: welchen Lord sie auch nähme, die anderen sähen darin einen Affront und ein Bürgerkrieg bräche los. Diverse Könige und Prinzen stünden bereit, nähmen aber zu viel Einfluß auf das kleine Land und würden neue Abhängigkeiten schaffen. Sie entscheidet sich für ihren Cousin Henry Stuart, Lord Darnley. Und ich kann nur sagen: wir haben wohl alle einmal in jungen Jahren einen Typen ganz, ganz toll gefunden, der es nicht wert war; bei dem wir uns noch heute fragen, wie das nur passieren konnte – wir mussten den aber nicht gleich heiraten …
Darnley war im gleichen Alter und sein größter Vorzug war offenbar seine Größe: endlich einmal ein Mann, der nicht von Maria überragt wurde. Er schien ihr zugetan und an den schönen Künsten interessiert, gehörte keiner Fraktion an und war ein Verwandter. Doch schon bald nach der Hochzeit dürfte Maria mit Entsetzen festgestellt haben, dass ihr Gatte nicht nur oberflächlich, sondern auch kindisch, egoistisch und eifersüchtig war, dazu trank er mehr, als ihm gut tat und benahm sich insgesamt so, dass man an seinem Verstand und seiner Einsicht zweifeln musste. Sein ständiges wehleidiges Gejammere, er wolle mehr Anteil an den Staatsgeschäften, half ihm in ihren Augen nicht: sie wandte sich innerlich von ihm ab.
Darnley war leicht zu beeinflußen und das nutzten die Lords: sie redeten ihm ein, so dürfe ein niederes Weib ihren Mann nicht behandeln und stachelten ihn auf, darauf vertrauend, ihn als König leichter lenken zu können als Maria. Maria hatte sich einen kleinen Hofstaat geschaffen bestehend aus Menschen, denen sie vertraute und die die gleichen Werte und Vorlieben hatten wie sie; viele sollten bis zu ihrem Ende treu zu ihr stehen. Unter anderem hatte sie einen italienischen Sekretär namens David Rizzio, der des öfteren mit ihr musizierte.
Der italienische Mann an sich wird ja von Geschlechtsgenossen anderer Herkunft ganz gerne einmal mißtrauisch beäugt; Darnley machte da keine Ausnahme. Ob Maria eine Beziehung zu ihm unterhielt oder nicht – man weiß es nicht; ähnliches wird man sich zwei Jahrhunderte später bei Marie Antoinette und Axel von Fersen fragen. Da Königinnen selten unbeobachtet sind, spricht einiges dagegen, allerdings lässt sich für willige und clevere Liebende ja immer eine Möglichkeit finden. Doch wo selbst ein Heinrich VIII ungeniert und offen eine Hofdame nach der anderen auf sein königliches Lager ziehen durfte und ihn das zu noch mehr Mann machte, galt das für eine Königin aus eigenem Recht nicht (für royal consorts, wie Anne bewies, natürlich noch viel weniger – das war Hochverrat. Hat natürlich überhaupt rein gar nichts mit zweierlei Maß oder so zu tun …). Allein der Verdacht, Maria könne in einem anderen Mann mehr sehen als in ihrem eigenen, reichte schon aus, um sie zur männermordenden Verführerin zu stempeln.
Das mit dem männermordend ist so eine Sache: Darnley, dumm, eifersüchtig und ehrgeizig, stürmte eines Abends in Begleitung einiger seiner Trinkkumpane bzw. einigen Schottlands Wohl im Auge habenden Lords das Gemach seiner hochschwangeren Frau, die mit Rizzio UND einigen Freunden in ihrem Gemach musizierte und erzählte.
Rizzio wurde gegriffen und vor den Augen Marias erstochen; in ihrem Blutrausch wandten sich einige der Verschwörer auch gegen Maria selbst. Das war Darnley zu heftig, er stellte sich rettend vor sie. Man vermutet, er wollte sein ungeborenes Kind und damit sein Anrecht auf den Thron schützen. Maria wurde unter Hausarrest gestellt, doch – böse Verführerin, die sie war – gelang es ihr, den Gatten zu erweichen: ihr Gefährte solle er sein, König aus eigenem Recht werden, alles versprach sie ihm und er glaubte es gerne und so entflohen sie gemeinsam.
Die schottischen Lords – manchmal möchte man meinen, es ging ihnen nur um Zank und Streit und Intrige an sich: Darnley hatten bei ihnen verspielt und zählte nichts mehr. Untereinander waren sie sich eh nicht grün. Und so boten sich nun einige von ihnen der Königin an, die ihren Abscheu vor Darnley gar nicht mehr verbergen konnte und mochte – was diesen sehr erschütterte; er hatte sich nicht vorstellen können, dass so eine Kleinigkeit wie die blutige Ermordung eines Freundes solch eine Wirkung auf seine Frau haben konnte. Dass Frauen sich auch immer so haben müssen …
Ob Maria von den Lords eingeweiht wurde, ob sie maßgeblich beteiligt war oder von nichts etwas ahnte – nix genaues weiß man nicht und je nachdem, als was man Maria Stuart sehen will, möchte man auch nichts wissen. Für die einen hat sie es geplant und gefordert, für die anderen war sie unschuldig wie ein Lämmchen. Wie so oft wird die Wahrheit in der Mitte liegen: sie mag es geahnt haben, sie mag es nicht verhindert haben, aber willentlich das Folgende herbeigeführt haben wird sie eher nicht.
Die Entfremdung zwischen Maria und Darnley war offensichtlich, ihr Abscheu groß, seine Verzweiflung um seiner selbst willen und an der bösen Welt, die ihm so garstig gegenüber stand, riesig. So verließ er das böse Edinburgh und kehrte nach Glasgow zu seinem Vater zurück. Wo er erkrankte. Entweder an den Pocken oder (gemein: was besser zu ihm passen würde) an Syphillis. Weshalb Maria ihn bat, zurück zu kehren – erneut ein großes Fragezeichen. Doch sie tat es, er kehrte zurück, jedoch nicht ins Schloß, sondern in ein Haus außerhalb der Stadt, wo er genesen sollte. Und dieses Haus flog in die Luft und mit ihm Darnley. Oder so ähnlich, denn er wurde im Garten gefunden, kaum bekleidet und unverletzt. Doch tot. Vermutlich erdrosselt. Hmmm …
Unter den Verschwörern befand sich James Hepburn, Earl Bothwell, der sich mehr als nur ein wenig für Maria interessierte. Es gab einen Prozess um die Ermordung Darnleys, Bothwell stand vor Gericht und wurde freigesprochen. Und drei Monate später war er Marias dritter Mann. Der Weg dahin wird ganz unterschiedlich geschildert:
Maria und er seien schon ein Liebespaar gewesen, als Darnley noch lebte und hätten gemeinsam seinen Tod beschlossen; sie habe dafür gesorgt, dass er freigesprochen werden würde. Danach hätten sie die Entführung und das gewaltsame Festhalten Marias inszeniert, um die Königin als Opfer und nicht als Täterin erscheinen zu lassen.
Oder aber Bothwell habe um jedem Preis sowohl König als auch Liebhaber Marias werden wollen, habe ohne ihr Wissen den kranken Gatten entsorgt, brachte hernach die Königin in seine Gewalt, zwang sie über drei Tage und Nächte in sein Bett und gab ihr ihre Freiheit nur für das Versprechen, ihn zu heiraten.
Wir sehen, wieder einmal dürfen wir uns nur zwischen Heilige und Hure entscheiden.
Maria Stuart hatte eine enorme Anziehungskraft auf Männer, was in allen Beschreibungen durchschimmert und was sie verdächtig macht: ist eine Frau nicht schön, so ist es ihr Fehler. Ist sie es: umso schlimmer. Sie war gerade einmal 25 und hatte schon zwei Thronbesteigungen, zwei Ehen und zwei Morde erlebt. Von solch einer Frau zu erwarten, dass sie ruhig und gefasst und moralisch unberührt bleibt, ist schon stark. Bothwell wird oft als eher grob, übermännlich und überwältigend beschrieben – zumindest dann, wenn der Fokus des Berichtes auf Maria liegt. Denn wenn sie solch einen Mann ehelicht, kann doch was mit ihr nicht stimmen. Geht es aber um Bothwell selbst, dann ist das Bild ein anderes:
Acht Jahre älter als Maria war er maßgeblich an ihrer Rückkehr nach Schottland beteiligt. Obwohl Protestant hielt er dem Thron die Treue, schlug den Aufstand ihres Halbbruders nieder und gehörte zu denjenigen, die Mäßigung und Toleranz im Lande wollten. Auch die Ermordung Darnleys erscheint anders, wenn Maria nur Nebenfigur in der Biographie eines Mannes ist; dann auf einmal kommt der Verdacht auf, Darnley sei von Mitgliedern seiner eigenen Familie getötet worden, um die Königin zu diffamieren und ihrem Halbbruder doch noch den Weg zur Macht zu ebnen. Dieser Unterschied in der Darstellung gleicher Ereignisse, wenn es sich um weibliche oder männliche Protagonisten handelt, ist frappant – das zeigt sich später auch in dem Konflikt zwischen Elisabeth und Maria sehr schön.
Bothwell scheint also vielen im Wege zu stehen und viele Strippen scheinen gezogen zu werden, um ihn zu beseitigen – dieses Mal durch Rufschädigung. Maria ist also zu Besuch auf seinem Schloß, er bittet sie um ihre Hand und sie stimmt zu, nachdem sie einige Zeit zuvor einmal abgelehnt hatte. Beim ersten Antrag war er fern, beim zweiten nah. Da liegt für manche Historiker der Verdacht nahe, dass seine umwerfende und virile Männlichkeit wohl den Ausschlag gab und da schwingt für mich mit, dass viele den Wunsch hatten, ihr Lieblingsklischee erfüllt zu sehen: eine Frau, die nein sagt, meint ja und nachdem der Mann sich sein von der Natur gegebenes Recht genommen hat, ist sie glücklich und ganz sein … um es konkret zu sagen: gerade in älteren Biographien findet sich die Darstellung einer Frau, die entführt und von einem Grobian vergewaltigt nichts besseres zu tun hat, als ihn zu ehelichen, wenn auch erzwungenermaßen. Und da mischen sich Hure und Heilige aufs Schönste.
Die Vorstellung, auch Maria Stuart könne politisch gehandelt haben, könne versucht haben, einen (vordergründig) zwischen Katholizismus und Protestantismus zerriebenen Staat stabil zu halten, in dem sie einen Protestanten aus eigenen Landen zum Mann nahm – nein, diese Idee ist lachhaft, denn Maria war ja der Inbegriff des Weiblichen, so weit hätte sie nicht denken können.
Ob sie es tat, was wirklich geschah – wieder einmal: man weiß es nicht. Doch Maria – wir wiederholen es noch einmal – war klug, gebildet, tolerant, machtbewusst, lebenserfahren, war Ehefrau, Mutter, Königin. Das häufig gezeichnete Bild einer törichten Frau, die Männer ins Verderben riss und von diesen in selbiges gestürzt wurde, weil sie zu schwach war zu widerstehen: das kann ich einfach nicht in ihr sehen. Wie immer überlege ich, wie ich mich gefühlt hätte in der einen oder anderen Situation, versuche mir vorzustellen, diese oder jene Eigenschaft zu besitzen oder denke an Frauen, die ich kannte und an deren Handlungsweise.
Wie nun auch immer, Bothwells Heirat war ein Fehler, nun wurde er als Königsmörder, Vergewaltiger, Thronräuber und Landesverräter hingestellt – hinter dieser Aktion steckte wieder eimal der Halbbruder Marias, den ich bislang nicht einmal mit Namen nannte. Das bleibt auch so, denn allem Anschein nach war das eine wirklich miese Type, an der Hollywood seine Freude hätte. A propos Hollywood: gestern abend erst wurde ich auf eine Serie aufmerksam, die gerade läuft. Ich sah einen Trailer und meinte, es müsse wohl eine Art Games of Thrones-Abklatsch sein, mit all diesen Fantasykostümen und den dramatischen Gesichstausdrücken. Bis der Titel erschien: Mary Stewart … auch ohne das zu schauen, bin ich sehr sicher, dass DAS absolut NICHTS mit der echten Maria zu tun hat. Die Serie „Die Tudors“ war schon übel, aber offenbar doch noch zu überbieten. Als Geschichtsfreak und -snob kann ich solch grobe Geschlichtsklitterung gar nicht ertragen.
Zurück nach Schottland: alles erhob sich, alles kämpfte, alles wollte die Macht und es endete damit, dass Bothwell in die Niederlande und Maria ohne ihren Sohn nach England floh. Zu ihrer Cousine Elisabeth I., von der sie Hilfe erwartete …
Und weil es mir ab hier unmöglich ist, Elisabeth weiter aus dem Spiel zu halten – was bis hierher schon schwierig genug war – ist nun endlich, endlich Schluß. Ich weiß jetzt auch wieder, weshalb die Sache mit „Ich schreibe meinen kleinen Krimi bestimmt bald mal“ nie was wird: vor drei Tagen habe ich diesen Beitrag begonnen und nach zwei Stunden entschieden, doch noch schlafen zu können. Heute sitze ich schon seit kurz nach drei daran und habe jetzt Hunger. Fünf Stunden für so ein bißchen … nach Rechtschreibfehlern suche ich später, für heute reicht es. Hoffentlich nicht zu weit hinaus geht es dann um Elisabeth, die in den Augen von Zeitgenossen und Biographen unter einem Mangel an Schönheit und Weiblichkeit und damit unter einem Mangel der 6 weiblichen Buchstaben litt: Hexe, Heilige, Hure, Kinder, Küche, Kirche. Wieder eine Frau, die es nur falsch machen konnte.