Franzis Geschichte ist gedacht für die Leserin oder den Leser, die oder der sich immer schon geärgert hat, wenn die Heldin den falschen Kerl gewählt hat. Jetzt heißt es: Mitentscheiden! Das ist mit viel Klickerei und manchem Hin und Her verbunden, also unbedingt Heißgetränk und Snack bereithalten :)
Um wen oder was geht es?
Florian, vermögend, erfolgreich, nicht eben hässlich, ist der Mann, der Franzi vor zehn Jahren verlassen und mit vielen Fragen zurückgelassen hat. Und dann auf einmal, nach all der Zeit, steht er unerwartet vor ihr und möchte sie zurück. Ganz so, wie sie sich das oft ausgemalt hat.
Allerdings ist Franzi sehr glücklich mit Daniel liiert.
Der ist weniger vermögend, dafür aber ausgesprochen attraktiv, treu wie Gold und verwöhnt sie mit den besten Bratkartoffeln aller Zeiten. So weit, so gut, Florian darf sich zum Teufel scheren.
Oder nicht? Ganz so leicht ist es natürlich nicht, denn Franzi denkt noch immer viel zu oft an ihn und vielleicht kommen alte Gefühle wieder hoch – nicht nur Trauer und Wut, sondern womöglich auch Liebe …
Was also soll sie tun?
Soll sie sich doch noch einmal mit ihm treffen? In High Heels oder in Sneakers?
Und was mag sie lieber naschen: Pralinen oder Bratkartoffeln?
Nach jeder Szene triffst du, liebe Mitspielerin, lieber Mitspieler, für Franzi die Wahl, um sie zum Happy End in Paris zu führen.
Denn das ist sicher: Wie diese interaktive Geschichte auch verlaufen wird – glücklich wird sie werden.
Jetzt bleibt mir, der Autorin, nur noch, dir viel Spaß zu wünschen. Klick dich durch, wie du magst, und teste, wie es wäre, wenn …
Wie immer gibt es jetzt und hier die erste Szene des ersten Kapitel. Ebenfalls wie immer roh und unbehauen.
Vor lauter Schreck hüpfte ich einen Schritt zurück und prallte gegen die Servicekraft, die eben dabei war, ein Kännchen Tee und einen Teller frische Scones zu servieren. Dass sie genau das servierte, wusste ich deshalb, weil der Tee über meine Schulter tropfte und ein Scone in meinem Ausschnitt fiel. Großartig, ich machte mich zur Idiotin und das ausgerechnet jetzt, als mein Traum wahr wurde und ich unerwartet meiner ganz, ganz großen Liebe gegenüberstand.
Ok, mein Traum wurde nur ansatzweise wahr. Ich hatte mir natürlich vorgestellt, wir würden uns auf einer Gala treffen oder einem Ball oder wenigstens im Foyer des Theaters während einer Premiere. Wie das hätte passieren sollen, obwohl ich seit Jahren nicht im Theater war, meine Abschlussbälle lange hinter mir lagen und mich noch nie irgendwer auf eine Gala eingeladen hat – ja, gut, deshalb war es ja ein Traum. In dem ich selbstverständlich absolut umwerfend aussah. Und Florian würde der Atem stocken, er würde stottern und stammeln und mir gestehen, er habe mich niemals vergessen können und dass er ein Trottel gewesen sei, mich zu verlassen. Na, das Übliche halt, was man sich so vorstellt, wenn man mal wieder keine Lust hat, Samstagnacht auszugehen, weil man schon vorher weiß, wie es laufen wird – gar nicht nämlich. Dann schwelgt man in Fantasien von Rache und Vergeltung, ewiger Liebe und eisiger Abfuhr. Also ich zumindest tue das. Ja.
Doch statt im Abendkleid in Monte Carlo stehe ich hier in meiner winzigen Heimatstadt irgendwo zwischen Rhein und Weser, entschuldige mich bei der Kellnerin mit viel zu vielen Worten und tupfe völlig sinnlos mit einem durchweichten Taschentuch auf meiner ebenso durchweichten Bluse, während mir clotted cream vom Ohr tropft und das Scone sich in tausend Krümel verwandelt, die alle ihren Weg in meinen BH finden, um meine Qualen noch zu erhöhen. Denn Qualen leide ich. Höllische! Und wenn Sie das nicht verstehen können, dann stehen die Chancen gut, dass Sie sich entweder noch nie dermaßen dämlich angestellt haben oder dass Ihr Traum nach einer zweiten Begegnung mit dem Mann Ihres Lebens noch immer ein Traum ist. Da kann ich nur sagen: So ein Glück.
Die letzten Reste meiner Würde zusammenkratzend lächelte ich so verführerisch, wie es nur ging, und streckte die Hand aus. Die Florian nicht ergriff. Er zog ein Taschentuch aus dem Jackett. Ziemlich liebevoll, wie ich fand, fuhr er mir damit über Wange und Hals und meinte, niemand könne Sahne so gut tragen wie ich. Dann brachte er noch diesen Spruch, den ich eigentlich dämlich finde, aber zum Henker noch, als er ihn sagte, war ich verloren.
»Süßes für die Süße. Franzi Liebste, du musst das nicht so ernst nehmen.«
Was sollte ich nicht ernst nehmen? Dass er mich süß fand? Mich Liebste nannte? Dass ich von Kopf bis Fuß aus nichts anderem mehr bestand als aus Wackelpudding und einem schlagenden Herzen? Ob es wohl seltsam wäre, wenn ich ihm um den Hals fiele und küsste? Vermutlich wäre es das. Ich sollte mit voreiligen Taten warten, bis mein Hirn wieder funktionierte. Was es offenbar tat, sondern hätte ich mich auf ihn gestürzt. Oh, was sah er gut aus. Er ist kein klassisch schöner Mann, war er nie gewesen, die interessierten mich auch nicht sonderlich. Aber er hatte was, eindeutig. Ganz tolle Unterarme beispielsweise, die leider nicht zu sehen waren.
Die zum Glück nicht zu sehen waren, ich wäre geliefert. Es war schon gut, wie es war, schlimm genug, dass er noch immer dieses After Shave benutzte. Nach Veilchenlakritz roch es, was sich komisch anhört, aber seine Wirkung nicht verfehlte. Noch immer nicht. Aber Florian hätte sonstwie riechen können, ich hätte ihn dennoch …
Stopp, nein, was geschah denn hier? Dieser üble Kerl hatte mich nicht haben wollen und er war sogar zu feige gewesen, es mir ins Gesicht zu sagen. Das konnte nicht sein, dass ich hier stand und mir einredete, ich könnte mich noch einmal in ihn verlieben!
»Was Süßes für die Süße? Sehr originell, wirklich.«
Jetzt nahm er meine Hand, was mir absolut gar nichts ausmachte, das ließ mich kalt. Völlig kalt. Eiskalt. Also ziemlich eisig. Ich schluckte und spielte die Gleichgültige.
»Du kannst nicht erwarten, dass ich originell bin. Dich zu sehen – Himmel, Franzi, das ist so schön! Toll siehst du aus, du hast dich kaum verändert.«
Seine Hand schloss sich enger um meine. Bildete ich es mir oder zitterte er?
»Du bist allerdings älter geworden.«
Warum sagte ich das? Er sah besser aus als vor zehn Jahren. Etwas kantiger, etwas lässiger.
»Das hatte ich befürchtet. Wenn du wüsstest, wie oft ich mir das vorgestellt habe.«
»Was?«
»Das hier. Dich irgendwo zu treffen.«
»So etwas stellst du dir vor? Erstaunlich.«
»Ich war immer schon der Romantischere von uns beiden.«
Da hatte er recht, romantisch war ich noch nie. Nur fantasievoll. Und jetzt gerade eine ziemlich schnippische und unangenehme Person mit fleckiger Bluse, die viel zu gut verbarg, wie fantastisch sie diesen Mann noch immer fand, und das, obwohl ich keinen Grund dazu hatte.