Das gebrochene Herz


Bonn im Sommer 1928. Vor wenigen Wochen erst sind sie von ihrer Hochzeitsreise zurückgekehrt und schon hat James Beresford allen Grund, sich zu ärgern: Die Agentur für Stenotypistinnen und Sekretärinnen hat Emma ausgerechnet an das Kriminalkommissariat vermittelt, wo sie das Archiv auf Vordermann bringen soll. Ebenso gut könnte man eine Naschkatze in einen Pralinenladen stellen und behaupten, sie werde die Pfoten von den Leckereien lassen!
Und wahrhaftig bittet Kommissar Wertheim Emma, die Aussage einer angetrunkenen jungen Frau aufzunehmen, die behauptet, Augenzeugin eines Verbrechens geworden zu sein. Doch was genau geschehen ist, um welches Verbrechen es sich handelt, weiß sie nicht zu sagen. Ohne ihren Namen genannt zu haben, verschwindet sie. Als innerhalb weniger Stunden mehrere Herren ermordet aufgefunden werden, glaubt nur Emma, die Unbekannte könne dazu mehr wissen. Gegen die ausdrückliche Anordnung des Kommissars macht sie sich auf die Suche. Und riskiert mehr als nur den Streit mit ihrem Ehemann …

Was war die Inspiration für diese Geschichte?

Sie ist unter dem Eindruck der #metoo – Bewegung entstanden, ohne damit zu viel verraten zu wollen. Sexuelle Belästigung im Verein mit mangelndem Respekt vor Frauen und Gewalt gegen sie hat es leider immer schon gegeben.

Zwei Stellen gibt es, die – für Emma untypisch – das Verbrechen relativ deutlich beschreiben. War das nötig?

Während des Schreibens und auch später bei der Bearbeitung habe ich sehr mit mir gerungen. Bis mir auffiel, dass die Geschichte und vor allem ihr Ende nicht funktionieren, wenn das eigentliche Geschehen ausgeblendet wird. Ich glaube aber, dass beide Szenen durch den Kontext aufgefangen werden.