Das Ende der goldenen Zeit

Freitag, 2. Mai 1930

Ich weigere mich entschieden, Trübsal zu blasen. Es ist doch so, dass -«
»Dein Hund ist schon wieder fortgelaufen.«
»Goodness, Emma, hörst du mir bitte zu? Ist es zu viel verlangt von einer liebenden Nichte, die -«
»Was, wenn dein Hund -«
»Bello. Mein Hund heißt Bello und -«
»Ich weiß wirklich nicht, weshalb du das arme Tier mit diesem Namen quälen musst.«
»Es ist ein deutscher Name.«
»Du bist nicht deutsch.«
»Mein Hund aber doch. Also, was ich sagen will: Ich weigere mich entschieden, mich vom allgemeinen Trübsinn anstecken zu lassen. Ja, es sieht düster aus und wir blicken in eine ungewisse Zukunft, aber ist das Grund genug, auf Champagner und ein wenig Vergnügen zu verzichten? Sicherlich nicht. Die Frage ist: Soll ich die Preise senken oder sie erhöhen?«
»Du solltest wirklich nach deinem Hund schauen. Am Ende jagt er das Wild und -«
»Emma, bitte. Was soll da schon geschehen? Mein Kleiner wird nicht mit einem Hirsch im Maul zurückkehren.«
»Aberr er kommt nicht zurück, deshalb solltest du -«
»Habe ich dir schon gesagt, welch eine elende Nervensäge du geworden bist? Goodness, du warst so ein braves -«
»- feiges, tollpatschiges und verhuschtes Dingelchen -«
»Nun ja, das auch, aber wenigstens hast du mir nicht ständig gesagt, was ich tun und lassen soll.«
»Eben jetzt hast du mich noch gefragt, was du mit deinen Preisen anfangen sollst. Wie kommst du überhaupt auf die Idee, sie zu erhöhen? In diesen Zeiten? Siehst du nicht, was geschieht?«
»Deswegen überlege ich, was zu tun ist. Schau, all diejenigen in meiner Kundschaft, die sich ihre Tanzstunden bislang abgespart haben, werden das kaum noch tun können. Aber wie weit muss ich mit meinem Preis herunter, dass es für sie überhaupt noch infrage kommt? Wäre es da nicht klüger, mich wieder auf die Vermögenden zu konzentrieren?«
»Dein Hund -«
»Bello interessiert gerade nicht. Weißt du, es ist erstaunlich, wie wenig dieser unsägliche Freitag und all die bankrotten Firmen den wahrlich Reichen etwas anhaben konnten. Einige haben sogar Gewinn gemacht. Wderlich, wenn man darüber denkt, meinst du nicht?«
»Sehr sogar.«
»Was nichts daran ändert, dass sie meine Kunden sind oder werden sollen. Wenn sie sich auch nicht für ihren Reichtum schämen, so ist es ihnen in der momentanen Lage doch lieber, wenn sie unter sich bleiben.«
»Weil sie die hungrigen Blicke nicht mehr ertragen können?«
»In der Tat. Es schmeckt der Kaviar besser, wenn man keine Rechtfertigung für seinen Genuss abgeben muss. Das sagen sie natürlich nicht. Sie spenden für die Armentafeln, machen betrübte Gesichter und bezeigen Mitleid.«
»Sybil, dein Hund -«
»Sie wollen also Exklusivität. Und was sichert das mehr als ein absurd hoher Preis?«
»Aber sind die nicht eh schon alle deine Kunden?«
»Viele, nicht alle.«
»Alle willst du gar nicht haben. Du willst ja nette Menschen im Arm halten.«
»Zu mir sind alle nett.«
»Aber nicht zu Alexej.«
»Das soll sich mal einer wagen. Nun, was denkst du?«
»Dass du Bello rufen solltest. Ich habe ihn seit zehn Minuten weder gesehen noch gehört.«
»Herrje, Emma, rufe du ihn doch, wenn du dir solche Sorgen machst. Ich versuche, ein vernünftiges Gespräch mit dir zu führen, in dem es nicht allein um meine, sondern um unsere Zukunft geht, und du hast nichts als den Hund ihm Sinn.«
»Was, wenn er einen Hasen erlegt? Das könnte ich ihm nicht verzeihen.«
»Eher wird es andersherum passieren.«
»Das wiederum würde ich dir nicht verzeihen. Ich mag deinen Hund.«
»Ich mag ihn auch, aber wie stehst du zu meiner Idee? Alexej ist unentschieden, weil er sich um unser Ansehen sorgt.«
»Was hält dich davon ab, den Reichen zehn Mark mehr abzuknöpfen und dafür einen kostenlosen Kurs anzubieten für mittellose Sekretärinnen und arbeitssuchende Verkäufer? Um die Stimmung in der Stadt zu heben und damit einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten?«
Sybil Gregorin blieb stehen, zog die Nichte in die Arme und küsste sie mehrmals auf beide Wangen. »Goodness, was ist nur los mit mir, dass ich nicht darauf gekommen bin? Genau das hätte mir sofort einfallen müssen. Da siehst du, wohin mich all die negativen Schlagzeilen und die andauernde Schwarzmalerei gebracht haben: Ich verliere meinen Sinn fürs Geschäft.«
»Solange du nur dein Mitleid für die Gemeinschaft nicht verlierst.« Emma lachte. »Oh, nun guck nicht so böse, ich werde dich wohl necken dürfen. Es ist ja nun wirklich nicht so, als läge dir das Wohl der Menschheit am Herzen.«
»Dafür schäme ich mich nicht, solange mir das Wohl derer wichtig ist, die mir lieb sind. Und ich habe nichts dagegen, auch anderen etwas Gutes zu tun. Was ich oft genug getan habe.«
»Das stimmt. Du bist geradezu ein Engel an Güte und Großzügigkeit. Mit offenen Händen gibst du und verteilst -«
»Du bist eine entsetzliche Nervensäge. Ich weiß nicht, wie James dich erträgt.«
»Er liebt mich.«
»Nur warum?«
»Weil ich eine besonders fleißige, brave und kluge Ehefrau bin.«
»Der Mann muss einen verdrehten Sinn für die Wirklichkeit haben, wenn er das noch immer glaubt.«
»Zu Punkt eins, liebe Tante -«
»Sag nicht Tante. Nicht einmal im Scherz. Du weißt, wie alt ich mich dann fühle.«
»Niemand würde glauben, du bist vierzig. Du -«
»Emma! Nenne diese Zahl nie wieder. Bello! Bellolein! Wo bist du, kleiner Rabauke?« Sybil lief einige rasche Schritte voran, blieb stehen und sah sich um. »Ich kann ihn wirklich nicht sehen. Bello? Bello?«
Emma drehte sich in die umgekehrte Richtung. Mit zusammengekniffenen Augen blinzelte sie in die Frühlingssonne, die das noch frische Grün des Waldes aufleuchten ließ. »Bello! Hierher! Sofort!«
Sybil rief noch einmal nach ihrem Hündchen; jetzt klang sie doch besorgt. »Am Ende hat er sich verlaufen. Ich habe es gleich gesagt, wir sollten nicht so weit rausfahren.«
»Du musst ihn halt auch im Auge behalten. Bello! Komm zurück!«
Eine Gruppe Wandervögel, artgerecht mit Klampfe, Fahne und kurzen Hosen, bog singend auf den Waldweg ein, auf dem Sybil und Emma zunehmend ungeduldiger nach Bello suchten. Sehr höflich verbeugte sich der vorderste der Jungmänner vor Sybil. Wie immer, war Emma mit der Tante unterwegs, war sie zweite Wahl. Was sie schon lange nicht mehr ärgerte. Sie lachte leise.
»Gnädige Frau, Sie suchen wohl nach einem Hund?«
Sybil war nicht in der Laune, einem pickligen Jüngling mit Charme zu begegnen. »Nein, so rufe ich nach meinem Gatten. Natürlich suche ich meinen Hund. Haben Sie ihn gesehen?«
Dass sie ihn so anging, obwohl er doch freundlich gefragt hatte, störte den Jungen nicht; ganz offensichtlich fand er Sybil reizend. »Wir haben einen gesehen. Einen kleinen weißen mit schwarzen Flecken.«
»Und Sie haben nicht daran gedacht, nach seiner Besitzerin Ausschau zu halten?«
»Das haben wir, gnädige Frau. Aber niemand war zu sehen.«
»Ihn mitzunehmen, fiel Ihnen nicht ein?«
Ein zweiter Junge trat nach vorne und streckte seine bandagierte Hand aus. »Haben wir, gnädige Frau. Davon wollte Ihr Hund nichts wissen. Er hat mich gebissen.«
Hinter ihm kicherten drei weitere Jünglinge, ein vierter klimperte auf seiner Gitarre und sang dazu. »Davon wollt er nichts wissen, da hat er ihn gebissen, gebissen, gebissen, da hat -«
Sybil hob die Hand. »Vielen Dank, es reicht mit dem Gejaule. Wo finde ich meinen Hund?«
»Rechts entlang, gnädige Frau, und linker Hand in der kleinen Senke, da hat er eben noch gebuddelt.«
»Goodness, dann werde ich ihn schon wieder baden müssen. Nun, meine Herren, ich danke für die Auskunft. Und wenn ich Ihnen einen Rat geben darf: Lernen Sie singen.«
»Sybil, sei doch nicht so barsch«, wisperte Emma.
Die schöne Tante seufzte. »Ganz reizend, Ihre Bekanntschaft gemacht haben, die Herren. Wünsche weiterhin gute Wanderschaft oder was immer man in Ihren Kreisen wünscht.«
»Heil sagen wir, gnädige Frau.«
»Nationalsozialisten sind Sie?«
Entsetzt und empört wehren die Wandervögel ab. »Unseren Gruß gibt es viel länger. Die haben den geklaut, die miesen Schweine!«
Doch Sybil hatte bereits das Interesse verloren und stob an der Gruppe vorbei. »Bello! Bleib, wo du bist, ich komme!«
Emma folgte und da sie im Gegensatz zu ihrer Tante weniger Wert auf schönes denn auf solides Schuhwerk gelegt hatte, überholte sie sie recht bald und rannte über den mitunter noch sehr matschigen Pfad, dem Hündchen zu, das noch immer eifrig in der Erde wühlte.
»Bello, du kleines Biest, sofort hierher!«
Der Hund ignorierte die Aufforderung.
»Siehst du ihn?«, rief Sybil aus einiger Entfernung.
»Ja.«
»Geht es ihm gut?«
»Ziemlich. Bello, du bist ein Ferkel! Komm hierher, auf der Stelle.«
Das Hündchen genoß es sichtlich, im morastigen Boden zu wühlen und an Ästen zu zerren. Über und über war er verdreckt und kurz nur schaute er zu Emma und entschied, erst seine Beute auszugraben, bevor er ihrem Befehl Folge leistete.
»Bello, jetzt! Hier!«
Ob es Emmas entschiedener Ton war oder die Tatsache, dass Bello die begehrte Wurzel endlich abgerissen hatte, blieb ungeklärt, doch das Hündchen trabte heran mit glänzenden Augen und wehenden Ohren, im Maul die erdige Wurzel.
»Aus, Bello, lass das fallen!«
Bello hielt inne, legte den Kopf schief und raste dann an Emma vorbei zu Sybil, die, obwohl sie doch in ein entzückendes neues Frühjahrskostüm gekleidet war, sich tief zu ihm beugte und zuließ, dass er seinen schmutzigen Kopf gegen ihre teuren Seidenstrümpfe presste.
»Mein lieber Rabauke, wie siehst du nur aus? Wer ist ein böser Junge? Na, wer ist ein böser Junge?«
»Ich glaube nicht, dass er sich demnächst besser benimmt, wenn du ihn dermaßen anhimmelst. Wieso warst du eigentlich so garstig zu den Wandervögeln?«
»Ach, ich kann all diese Vereinsmeier nicht ausstehen, ob es nun Pfadfinder sind oder Wandervögel oder Parteigänger von wem auch immer. Stell dir nur vor, wie schrecklich es sein muss, im Gleichschritt und blödsinnig trällernd durch die Heide zu stampfen.«
»Du hättest ihnen wenigstens danken sollen.«
»Goodness, Emma, die Jungs haben sich das Vergnügen nicht nehmen lassen, mich von oben bis unten mit glasigen Äugelchen anzustarren. Wenn jemand Dank verdient hätte, dann wohl ich. Bello, Schätzchen, nun lass das grässliche Ding endlich los. Gib es mir. Loslassen, sage ich. Bello. Aus. So ist es brav.« Lächelnd richtete Sybil sich auf, in der einen Hand Bellos Leine, die sie nicht wieder loslassen würde. In der anderen Hand die Wurzel, von der Erde rieselte.
Eben wollte sie sie ins Gebüsch werfen, da schrie Emma leise auf.
»Herrje, was ist denn nun wieder?«
»Bleib ganz ruhig, ja? Kein Grund, dich zu ekeln, du trägst ja Handschuhe. Sag, hast du ein Einkaufsnetz bei dir?«
»Bitte? Du sprichst in Rätseln.«
»Hast du einen Beutel?«
»Ich bin nun wahrlich nicht die Sorte Frau, die mit einem Einkaufsnetz durch die Gegend rennt. Wirklich, Emma -«
»Ist ja gut.« Emma überlegte nur kurz, dann nahm sie ihr Halstuch ab, schlug es auf und legte es um die rechte Hand. Sie schluckte und griff nach der Wurzel, wickelte sie schnell ein. Schüttelte sich. »Igitt. Aber was muss, das muss, nicht wahr?«
»Was ist denn los?«
Doch Emma antwortete nicht. Sie lief zu der Senke, in der Bello gebuddelt hatte. Vorsichtig näherte sie sich, die Schultern bis an die Ohren hochgezogen und mit angehaltenem Atem. Bestimmt war es nur Einbildung, bestimmt …
Doch unter einem umgestürzten Baum, zwischen halb zerfallenem Herbstlaub und feuchter Erde lag ein Mensch. Oder was einmal ein Mensch gewesen sein musste. Emma schüttelte sich und rannte zurück.
»Wir müssen zum Wagen, sofort. Bring mich ins Kommissariat.«

Kriminalkommissarsanwärter Siegfried Mertens gähnte herzhaft. Herzhafter noch als die vielen Male zuvor. Weshalb sein Vorgesetzter, Kriminalkommissar Wertheim, ihm den Becher mit dem frisch gebrauten Kaffee zuschob.
»Sie brauchen den dringender als ich, mein Junge. Ehrlich, Sie können gehen, ist ja heut nix los und der Meier und das Hohmännchen reichen mir.«
Obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, straffte Siegfried die Schultern, hob das Kinn und murmelte, er habe Dienst und werde bleiben.
»Ich mein es nur gut und die Gisela ist bestimmt froh, wenn Sie früher nach Hause kommen. Hilft uns allen. Oder? Was sagst du, Hohmännchen? Macht uns der Mertens mit seiner Gähnerei müde?«
Kriminalassistent Justus Hohmann nickte und unterdrückte den Drang, den Kopf auf die Tischplatte sinken zu lassen. Der Meier antwortete gar nicht erst, der lehnte einige Meter entfernt am Pult im Empfangsraum und reinigte seine Fingernägel mit einem Brotmesser. Womit er, was sehr selten vorkam, fleißiger war als das gesamte Kommissariat zusammen. Zumindest, wenn man den Kollegen Schultze und seine Mannschaft ausnahm, die das große Glück hatten, einen verzwickten Raubüberfall mit drei Verletzten und fünf Verdächtigen aufklären zu dürfen. Kommissar Wertheim stand auf. Energisch öffnete er die Fenster und atmete tief ein, als die kühle Luft ins Zimmer strömte. Vom Platz klangen die Rufe der Marktfrauen und das Rattern der Straßenbahnen. Einige junge Mädchen lachten, ein Pfiff ertönte und irgendwer trat so heftig auf die Bremsen seines Automobils, dass sie durchdringend kreischten und den armen Siegfried stöhnen ließen.
Der Hüne war ein Bild des Jammers, anders ließ es sich nicht beschreiben, meinte Wertheim, der ihm noch einmal anbot, nach Hause zu Frau und Kind zu gehen. »Der Kleine wird sich freuen, den Papa zu sehen, und wenn Ihre Frau so müde ist wie sie, dann freut die sich auch. Dann gehen Sie ne Runde mit dem Carlchen raus und die Gisela legt sich aufs Ohr. Tut Ihnen beiden gut.«
Siegfried seufzte. »Wie sieht denn das aus, wenn ich alleine mit dem Kinderwagen unterwegs bin? Die Leute werden mich für einen Kindesentführer halten.«
»Als ob ein Vater nicht mal seinen Sohn spazieren fahren dürfte! Mertens, machen Sie sich nicht lächerlich.« Simon Wertheim trat an den Tisch seines Untergebenen und musterte ihn streng.
Das hatte er sich angewöhnt, nachdem er den kleinen Carl Mertens endlich zu Gesicht bekommen hatte. War ja schon verwunderlich gewesen, wie lange das gedauert hatte. Da war der Mertens über Monate schon ganz der stolze Vater gewesen, der die Geburt seines Kindes nicht abwarten konnte, und dann – nix. Über Wochen nix. Keine Fotografie, keine Haarlocke, kein ›Der Carl hat das gemacht‹ und ›Der Carl kann jenes schon‹ und nur auf Nachfrage hatte er behauptet, sehr glücklich zu sein.

Verstanden hatte Wertheim dieses befremdliche Verhalten, als Emma ihm Wochen nach der Geburt unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählte, es sähe der Junge anders aus und die Ärzte hätten von einer körperlichen und geistigen Fehlbildung gesprochen, die sie Mongolismus nannten. Das hatte der Kommissar im Lexikon nachgeschlagen und war dann am selben Abend mit seiner Gemahlin am Arm bei den Mertens’ aufgeschlagen. Mit einer Flasche Champagner aus Isabelles Heimat und süßem Gebäck, das zumindest der Kommissar als Nervennahrung für unentbehrlich hielt.
Gisela hatte sich gefreut; ihr tat es gut, das so sehnlichst gewünschte Kind nicht verstecken zu müssen, sondern sogar zu hören, dass der kleine Kerl ausgesprochen süß und besonders lieb sei. Was er unbedingt war. Er war ein Sonnenschein, den man leicht zum Lächeln brachte, und nur seinem Vater fiel auf, wie schief dieses Lächeln war. Weil er kaum etwas anderes sehen konnte als das, was die Ärzte Mängel, Makel und Defizite genannt hatten. Siegfried litt unter dem gar zu schlaffen Körper seines Sohnes, unter dessen rundem Gesicht und den fremdartigen Augen. Weniger, weil er den Anblick nicht ertragen konnte, sondern weil er sich schuldig fühlte. Was hatte er, was hatten sie falsch gemacht, um ein solches Kind zu bekommen? Erwartete man nicht gerade von ihm – dem blonden Riesen, einem echten Siegfried und einem aufrechten Parteigenossen – einen Sohn, der ganz nach ihm kam? Oder zumindest eine Tochter, so süß und lieb wie Gisela?
Im Laufe des Abends war Siegfried mit der Sprache rausgerückt. Er hatte zugegeben, dass er Angst davor habe, was die Leute denken würden, hatte aber auch glaubhaft versichert, er liebe seinen Sohn. Und wirklich, wenn er ihn im Arm hielt und geduldig durch das Wohnzimmer trug, bis der Kleine sein Bäuerchen gemacht hatte oder in den Schlaf fand, dann musste man Siegfried Mertens einen liebenden und sogar fortschrittlichen Vater nennen, der seine Frau in ungewöhnlich hohem Maße unterstützte.
Nur eben nicht in diesem einen Punkt: Carl in der Öffentlichkeit zu zeigen. Das brachte er nicht über sich und bislang war das Wetter Siegfried beigesprungen. Sein Sohn kam im Winter zur Welt, am selben Tag wie sein Vater. Gingen Mertens’ mit Carl aus, so war der Kleine in tausend Schichten gehüllt und der Kinderwagen mit einem Tüchlein bedeckt. Wer einen Blick auf das Kind warf, erahnte nichts als ein rundliches Neugeborenes.
Nun aber, da es wärmer wurde und der Kinderarzt dazu riet, Carl oft an die frische Luft zu bringen, um seine Neigung zu Atemproblemen positiv zu beeinflußen, tat Siegfried sich schwer. Erst spät am Abend, als er mit Wertheim in der Küche einen letzten Schnaps kippte und das Geschirr abspülte, vertraute er sich dem Vorgesetzten und väterlichen Freund an. Er sorgte sich nicht einfach nur um sein eigenes Ansehen als Vater eines solchen Kindes, sondern mehr noch darum, was sein Anderssein für Carl bedeuten würde.
»Jetzt«, so sagte er, »versteht er es selbstverständlich noch nicht, aber später? Ich möchte nicht, dass er angestarrt und ausgelacht wird.«
»Na, mein Junge, das ist ja lieb gedacht, aber der kann nicht ohne Freunde und andere Menschen großwerden. Den kannste ja nicht einfach ein Leben lang in die Wohnung sperren. Der muss raus und was erleben und Freunde finden.«
»Sicher. Nur …«
»Was denn? Raus damit.«
»Sie werden mir gleich wieder sagen, dass ich selbst schuld bin und -«
»Liebes Lottchen, geht es wieder um die Partei der Vaterlandsfreunde? Haben die auch was gegen kleine Kinder?«
»Im Gegenteil. Es gibt ganz hervorragende Pläne für die Jugend und wie man Familien unterstützen kann und -«
»Ja, komm, will ich nix von hören. Was immer deine Nationalgenossen planen, die tun das nicht aus Nächstenliebe. Mensch Mertens, Sie sind doch ein kluger Kerl, das muss Ihnen doch langsam mal zu doof werden mit diesen Widerlingen in einem Verein. Und wenn Sie wegen diesen Matschköpfen den kleinen Carl verstecken müssen, dann stimmt ja irgendwas ganz und gar nicht.«
Wertheim hatte sich gewundert, weil Siegfried augenblicklich zugestimmt hatte. Das war neu. Und es war sehr unschön, was er dann gehört hatte. Dass nämlich der Mertens hoffte, es müsste sein Sohn lernen, normal zu erscheinen. Bis dahin wäre es besser, wenn nicht zu viele Leute von seinen Defiziten wüssten. »Wenn man dann von einem Unfall ausgeht, der ihn beeinträchtigt hat, und nicht von einer natürlichen Anlage … Das könnte helfen.«
»Werden Sie mal deutlich. Sie meinen, dass, wenn Sie das Kerlchen einem – na, nehmen wir doch mal unseren Freund, den Oberidioten Professor Dr. Schmitz-Heimlich. Wenn Sie dem das Jüngelchen zeigen, dann haben Sie Angst, der merkt sich das und macht dem Kind das Leben schwer, falls Ihre Dreckspartei doch mal ‘ne Wahl gewinnt?«
»Ich bin nicht damit einverstanden, wie Sie über meine politische Heimat sprechen, Herr Wertheim.«
»Ja, tralala. Ich hab also recht? Was planen die denn da so Schönes für Jugend und Familie, wenn die nicht mal wissen dürfen, dass Sie ein Kind haben, das besonders viel Liebe braucht?«
»Ich weiß von nichts Konkretem.«
»Na, dann werden Sie halt unkonkret. Haben Sie sonst ja auch kein Problem mit.«
»Nein wirklich, ich weiß nichts. Es ist nur …«
»Sie haben da also ein ungutes Gefühl und nennen diese Bande noch immer Ihre politische Heimat? Mein lieber Junge, da würd ich mir ja ‘ne neue Heimat suchen. Müssen doch nicht unbedingt die Nazis sein. Das Zentrum gibt sich doch auch ganz wunderbar rückwärts gewandt.«
»Traditionsgebunden.«
»Och Liebelein, traditionsgebunden? So braut man Bier. Traditionsgebunden. Aber Politik macht man doch bitte mit dem Blick nach vorne.«
»Unser Volk -«
»Nä, Siegfried, da will ich nix von hören. Du sagst mir in der einen Sekunde, dass du glaubst, dein süßes Carlchen wird nicht zu diesem Volk gehören -«
»Das habe ich nicht gesagt.«
»Aber gemeint. Ja, und in der nächsten schwafelst du davon, was dieses Volk angeblich braucht. Aber das kann ich dir auch sagen: Das braucht neuen Lebensmut, keine alten Parolen. Brot und Butter und Arbeit braucht das Volk und das -«
»- ist genau das, was Hitler verspricht.«
»Hat schon manch einer viel versprochen, wenn der Tag lang ist. Nä, ehrlich, ich kann Sie nicht ernstnehmen, Mertens, wenn Sie nicht offen zu Ihrem Kind stehen. Bevor ich das nicht erlebe, will ich kein Wort mehr über Politik von Ihnen hören.«

Das war vor drei Monaten gewesen und seitdem hatte Kommissar Wertheim seinen Mertens fest im Blick behalten. Ohne ein Wort über Politik zu hören. Wobei er jedoch meinte, in Siegfrieds Haltung eine Veränderung wahrzunehmen. Also nicht nur in seiner körperlichen Haltung; die war die eines jeden jungen Vaters: Gebeugte Schultern vom stundenlangen Tragen, rote, verschlafene Augen und schlurfende Schritte gehörten zur Grundausstattung.
Nein, Wertheim meinte, in der Abwesenheit politischer Gespräche, zu denen der Mertens unbedingt neigte, eine veränderte Geisteshaltung wahrzunehmen. Was nur zu verständlich wäre. Er hatte sich seit dem Gespräch in Giselas Küche schlau gemacht, indem er den Medizinalrat Schmitz-Heimlich – angeblich im Zuge einer Ermittlung – gefragt hatte, wie die NSDAP zu Kindern stehe, die nicht der Norm entsprachen. Schmitz-Heimlich hatte es Vergnügen bereitet, deutlich zu antworten. Er könne nicht für alle sprechen, aber seiner Meinung nach, die auch viele der großen Denker und Lenker der Partei teilten, wäre es für Volksgemeinschaft wie auch die Krüppel selbst das Beste, sie existierten nicht. Weshalb ein Leid verlängern, das nur kostete und ekelte?
Kommissar Wertheim hatte genickt und sich für die Offenheit bedankt. Der Leiter der Rechtsmedizin war ihm immer schon unsympathisch gewesen, aber nun hielt er ihn für ein Monster in Menschengestalt. Was eigentlich nicht seiner Weltsicht entsprach, denn Simon Wertheim war der Überzeugung, es wäre ein Mensch nie nur gut oder nur schlecht. Aber da mochte es Ausnahmen geben. Eine Schande, dass Schmitz-Heimlich in seinem Fach der Beste war.
Was nun das Carlchen und seinen Vater anging, so war Wertheim unentschlossen, welches Vorgehen das Richtige sein mochte. Mal schien es ihm, es handele der Mertens richtig, seinen Sohn versteckt zu halten, mal wieder glaubte er, es würde sich nur dann etwas daran ändern, wie man diese besonderen Kinder betrachtete, wenn jemand wie sein Kommissarsanwärter nach vorne ginge und seinen Sohn stolz herzeigte.

Dieser Freitag war nun also einer dieser Tage, an denen Simon Wertheim glaubte, der Mertens müsse sich mehr kümmern und dem Carlchen ein normales Leben verschaffen. Weshalb er ihn gerne nach Hause geschickt hätte; da würden schnell genug wieder andere Tage kommen, an denen sie vor Arbeit kaum noch wüssten, wie es zuhause überhaupt aussah. Wäre die Emma hier, sie hätte ihn unterstützt und dann hätte sich der Mertens auch nicht geweigert. Und wenn der und seine Frau klug wären, dann würden die den Kleinen mal zu den Eltern geben und sich anständig ausschlafen. Aber das predigte der Kommissar seit Tagen und trotzdem hing der Mertens Tag für Tag hinter seinem Schreibtisch und steckte sie alle an mit seiner Müdigkeit. Nä, wirklich, dachte er und biss in seine Rosinenschnecke, es war zu schade, dass die Frau Beresford Urlaub hatte. Zum Glück kam sie am Montag zurück, dann würden sie den Mertens schon bearbeiten. Überhaupt fehlte das Mädel an allen Ecken und Enden. Fünf Tage ohne sie und schon flogen lose Zettel durch die Gegend, Akten waren unauffindbar und langweiliger war es auch.
Er blickte auf. Das Hohmännchen kritzelte Strichmännchen, der Mertens schnarchte leise auf der Tischplatte und der Meier rieb sich lustlos die Augen. Wertheim klatschte in die Hände, dass alle zusammenzuckten. »Männer, wir verlottern. Wir -«
Weiter kam er nicht, denn hinter dem Meier öffnete sich die Eingangstür und niemand sonst als die so vermisste Emma stürmte in die Wache.
»Meine liebe Frau Beresford, haben Sie Sehnsucht nach uns?«, rief Wertheim, sprang auf und eilte ihr mit ausgestreckten Händen entgegen.
»Gucken Sie sich das an und dann geht es los.« Emma schob den Meier zur Seite, was der sich ausnahmsweise klaglos gefallen ließ. Ein buntes Bündel legte sie auf das Pult, atmete tief ein und zog ein Gesicht wie ein Zauberkünstler kurz vor seinem besten Trick. Sie schaute um sich, schüttelte den Kopf. »Gute Güte, Siegfried, reiß dich zusammen oder geh nach Hause. So bist du nicht zu gebrauchen.«
Erschrocken fuhr Siegfried hoch. »Was? Wie? Hier. Bin da.«
»Würde ich so nicht unterschreiben. Nun komm her, Sybil wird schon ungeduldig sein.«
»Ihre Frau Tante ist auch hier?«, fragte Wertheim. »Was ist denn passiert?«
Justus kicherte. »Emma ist über eine Leiche gestolpert, wetten?«
»Das ist nicht witzig«, beschied ihm Emma. Sie seufzte, vielleicht ein Spur theatralisch, und als sie sicher war, aller Aufmerksamkeit zu haben, knotete sie das Tuch auf und entrollte seinen Inhalt langsam.
»Grundgütiger«, murmelte Siegfried.
»Ist das ein Knochen?«, fragte Justus.
Wertheim trat einen Schritt zurück; ihm würde es niemals gelingen, menschliche Überreste ohne Unwohlsein zu betrachten. »Ja«, antwortete er mit belegter Stimme. »Dürfte ein Unterarm sein.«
»Wo haben Sie den her?«, fragte der Meier ungerührt.
»Habe ich eben beim Blömer gekauft. Was denken Sie denn?«, schnappte Emma.
Es steckte eben doch sehr vieles von ihrer Tante Sybil in ihr, was ihr nicht zum ersten Mal auffiel. Sie räusperte sich verlegen. Die Frage an sich war so dumm nicht, aber wie der Meier fragte, brachte sie auf. Noch immer neigte der Wachtmeister … oder nein, es hieß ja nicht mehr Wachtmeister. Kriminalsekretär hieß es nun, weshalb sie selbst zur ›Kriminalpolizeilichen Schreibkraft‹ geworden war, was ihr überhaupt nicht gefiel. Und wofür sie irgendwie den Meier verantwortlich machte, weil der der einzige Kriminalsekretär in Wertheims Mannschaft war.
Emma entschuldigte sich und erklärte, wie sie zu dem Fund gekommen war. »Meine Tante wartet unten im Wagen und sie muss ja bald in der Tanzschule -«
»Wer tanzt denn heutzutage noch?«, brummte der Meier.
Emma ignorierte ihn. »Sie fährt uns hin, Siegfried hinterher und Sie, Herr Kommissar, können meine Tante unterwegs befragen und dann muss sie ganz schnell wieder zurück und -«
»Gut. Meier, Sie bleiben hier, Hohmännchen, du gibst dem Schmitz-Heimlich Bescheid, der soll zwei seiner Männer nach Röttgen schicken – wohin, Frau Beresford?«
»Am besten zum Kurfürstlichen Jägerhäuschen, von da aus ist es nicht weit.«
»Also Hohmännchen, da fährst du mit den Jungs vom Schmitz-Heimlich hin und der Mertens holt dich da ab. Wird dem guttun, mal an die frische Luft zu kommen und sich zu bewegen.«
Siegfried grunzte, was eigentlich nicht sein bevorzugtes Mittel der Kommunikation war. Entweder die Müdigkeit oder aber die belebende Aussicht auf einen Mordfall ließ ihn keine passenden Worte finden. Eindeutig aber machte der Kriminalkommissarsanwärter einen wacheren Eindruck. Mit gestrafften Schultern und einem viel zu fröhlichen Grinsen eilte er zurück an seinen Platz, kippte den kalten Kaffee in den Schlund, warf sich in sein Jackett und war zur Abfahrt bereit.
»Los, Emma, wir wollen Frau Gregorin nicht warten lassen. Herr Kommissar, wenn Sie dann auch so weit wären?«
Wertheim schnaubte. »Sie haben ja wieder ordentlich Oberwasser, Mertens. Lassen Sie sich nicht bremsen.«
»Verzeihung, ich wollte nicht -«
»Jetzt kommt der mir wieder mit Höflichkeit. Mein lieber Junge, Sie sind und bleiben eine komische Mischung.«
Siegfried trat einen Schritt zurück und ließ Wertheim den Vortritt, der wiederum Emma bat, voranzugehen. Die schüttelte den Kopf, murmelte etwas, was den Herren nach ›Männer‹ klang, und hüpfte dann schon die Stufen hinunter. Wie der Wind lief sie zu Sybil, die sichtlich gereizt an ihrem Automobil lehnte und auf ihre elegante Armbanduhr klopfte. Bello bellte und ließ sich durch keinen Befehl zur Ruhe bringen, bis Emma ihn auf den Schoss nahm und ihm eindringlich erklärte, dass Siegfried nur böse gucke, aber ansonsten keine Gefahr darstelle.

Beide Männer vermieden es während der Fahrt tunlichst, Frau Gregorin auf solche Lappalien wie Verkehrsvorschriften oder eine zu hohe Geschwindigkeit hinzuweisen; sie wussten gut genug, wie wenig ihnen das bekommen wäre. Frau Gregorin war eine reizende Frau, ohne jede Frage. Doch so hübsch und liebenswürdig sie auch war, sie duldete keinen Widerspruch und keine Belehrung. Dann wurde aus reizend reizbar und das zu vermeiden, schien den Herren Kriminalisten opportun.
»Sag, Emma«, flötete Sybil, »hält Herr Wertheim die Augen geschlossen? Hat er noch immer Angst, wenn er mit mir fährt?«
Emma, die neben Wertheim auf dem Rücksitz saß, schaute kurz zu ihm hinüber. »Der Herr Kommissar zieht es vor, dem Elend nicht ins Gesicht zu blicken, ja.«
»Machen Sie sich nur über mich lustig; ich stelle mich solange auf meine Arbeit ein.« Wertheim schmunzelte, öffnete die Augen aber nicht.
»Ich bin eine sehr sichere Fahrerin, Herr Wertheim. Das kann Ihnen jeder versichern.«
»Hmm, ja, das höre ich oft. Vor allem von den Kollegen von der Verkehrswacht. Die wundern sich auch immer, dass Sie noch nicht im Graben gelandet sind.«
»Was immer Sie mir damit sagen wollen, ich nehme es als Kompliment. Was sagen die Herren Kollegen denn noch über mich?«
»Das wollen Sie gar nicht wissen, liebe Frau Gregorin.«
»Aber sicher doch. Also?«
»Die finden Sie großartig und schwärmen von Ihren schönen Beinen.«
»Das ist doch sehr nett.«
»Die sollten Ihnen nicht auf die Beine gucken.«
»Mich stört das nicht. Zu schade eigentlich, dass die Röcke wieder so lang sind, meinen Sie nicht auch?«
»Das werden zumindest die Kollegen von der Verkehrswacht meinen.«
»Andererseits bringt die neue Mode Taille und Büste sehr schön zur Geltung.«
Wertheim kicherte. »Darüber haben mir die Kollegen noch nichts gesagt. Die sind bestimmt zu gut erzogen, um dahin zu gucken.«
»Das sind sie mit Sicherheit nicht«, kam es zugleich von Sybil und Siegfried.
»Na, dann werden Sie wohl weiterhin keine zu hohen Strafen fürs Schnellfahren und Falschparken erwarten müssen.«
»Vielen Dank fürs Kompliment, Herr Kommissar. Wollten Sie mich nicht eigentlich über unseren Fund befragen? Doch im Grunde kann ich dazu nicht viel sagen. Mein Hündchen war verschwunden und als wir ihn wiederfanden, da kam er mit diesem widerwärtigen Knochen an. Mehr kann ich Ihnen nicht berichten.«
»Ja, passt schon.«
»Dann lasse ich Sie dort vorne raus und fahre zurück. Emma, du -«
»Ich bleibe natürlich hier.«
»Sie haben noch Ferien, meine liebe Frau Beresford.«
»Ach, Unsinn. Irgendwer muss doch den Tatort zeichnen, oder nicht?«
»Tragen Sie denn Block und Stift auf einem Waldspaziergang bei sich?«
»Siegfried gibt mir sein Büchlein.«
»Emma, ich -«
»Stell dich nicht so an, es geht ja rasch. Bevor du auch nur einen Satz notiert hast, habe ich die Mona Lisa schon abgemalt.«