Autor: Andrea

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Ich muss sagen, es ist schon eine ordentliche Umstellung, statt durch Bonn durch London zu laufen.

    Sicher, das alte Bonn existiert kaum noch, da war und bin ich auch auf alte Landkarten, alte Fotos und Bildbände angewiesen, aber London ist halt so sehr viel größer, dass das noch mal doppelt so viel Arbeit ist, historisch zumindest so korrekt zu bleiben, wie es einem Kriminalroman angemessen ist.

    Heißt: Ich rutsche noch öfter ins Kaninchenloch und lese mich noch öfter in Artikeln fest. Wie soll man da noch zum Schreiben kommen?

    Ganz einfach: Es geht eben doch mehr um Emma und ihre Gefühle und ihre Suche nach einem Mörder als darum, ob es in der Dean Street Häuser mit Hinterhöfen und Kellern gab. So viel dichterische Freiheit darf ich mir nehmen, oder?

  • Frauenrechte!

    Frauenrechte!

    Ohne Worte nach vielen Tränen der Wut und der Angst.

    Oder doch:
    Wählt schwesterlich-solidarisch. Nichts ist für uns wichtiger als der Erhalt dessen, was sich Frauen über Jahrhunderte mühsam erkämpft haben.

    Und noch etwas – denn was heißt schon ‚ohne Worte‘, wenn eine Autorin das sagt?
    Nehmt das ernst. Nichts an solchen Tweets und Aussagen ist missverständlich. Es ist immer der Versuch, Undenkbares langfristig umzusetzen. Es sitzen schon zu wenige Frauen in den Parlamenten, wir haben keine gleichen Chancen erreicht. Das betrifft uns alle, es werden keine Ausnahmen gemacht.

    Passiert das gleich morgen?
    Vermutlich nicht. Aber denkt mal weiter. Die USA stehen an der Schwelle zu einem faschistischen Staat, von denen es mehr und mehr und mehr gibt. Und immer, immer, immer ist der erste Weg dahin, ein Volk in den Gleichschritt zu zwingen, Frauen aus dem öffentlichen Leben zu drängen.

    Positiv denken, optimistisch sein – schön und gut. Mund aufmachen, laut werden, sichtbar sein und für sich einstehen braucht es dennoch

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Emmas neue Heimat also. London, England. Später in der Serie wird Edinburgh hinzukommen. Wer die Fräulein-Schumacher-Serie sehr, sehr, sehr gut kennt (besser als ich eigentlich), wird sich an einen Onkel erinnern, der eine Burg in Schottland besitzt. Ein zugiges altes Dinge, das mehr Ruine als sonstwas ist. Aber wer wäre ich, wenn ich Emma nicht auch dorthin zwingen würde?

    Eben!

    Aber jetzt erst einmal London. Dort wohnt sie nun. Nicht im Tower, aber als Historiker mit Schwerpunkt Mittelalter, der James ist, wird er seine Gattin oft genug dorthin bringen – und im Regelfall auch wieder mitnehmen.

    Nun habe den Vormittag damit zugebracht, Emmas Wohnort festzulegen, und habe mir darin von einer wunderbaren englischen Freundin und deren Tochter helfen lassen. Emma wird in der Well Road, Hampstead leben – schräg gegenüber von ihrer Freundin Daphne übrigens. Auch Flinders Petrie hatte einst in Hampstead gelebt und der hat bestimmt ziemlich oft mit Emmas Vater über ägyptologische Fragen diskutiert. Brieflich.

    Sybil und Alexej wohnen in Chelsea, ihr Nachtclub liegt natürlich in Soho. Was Emmas Schwiegereltern angeht, so denke ich Kensington oder Mayfair. Am besten, ich packe gleich meine Koffer und schaue mal vor Ort, was am besten passt. Ist doch ok, oder? Eine zweite Recherchereise?

    Schön wäre es schon, aber alleine mag ich nicht und das kleine Kind und seine Freundin müssen ja nun studieren und haben keine Zeit mehr für die alte Frau. Also mich. Hach menno … Wer kommt mit? Wer hat Zeit? Wer will mich begleiten? Tower, Hampton Court, Abstecher nach Chawton and Hever (muss noch einmal sein)? Marsch durch den Hyde Park? National Gallery? Das will alles geschafft werden, schlappmachen gilt nicht.

    Oder aber ich mache mich jetzt doch mal an die Arbeit! Auf geht’s in Emmas ersten britischen Fall! Juhuu!

  • Rache & Vergebung

    Rache & Vergebung

    Ihr ewiger Feind. Sein Netz aus Lügen. Das tödliche Ringen.

    Alice Beaumont steht vor der größten Herausforderung ihres Lebens: Ihr gefährlichster Widersacher, den sie einst besiegt glaubte, spinnt unter falscher Identität seine Intrigen. Mit eiserner Entschlossenheit und dem Willen, zu verteidigen, was ihr wichtig ist, setzt Alice alles daran, diesen Feind endgültig aus ihrem Leben zu verbannen.

    Doch er reagiert schneller und nun sind jene Menschen in Gefahr, die ihr am wichtigsten sind. Hilfe findet Alice bei dem Mann, den sie hasst: ihrem Vater.

    Wird es ihnen gelingen, ihrem gemeinsamen Gegner zu vernichten? Und wie hoch ist der Preis für dieses Bündnis?

  • Der Abschied vom Rhein

    Der Abschied vom Rhein

    Eine neue Welt voller Hass und Angst. Dazwischen ein Mörder, sein Opfer und eine Chance.

    Bonn, Sommer 1933. Bücher wurden verbrannt, Stadtverordnete ermordet und Verhaftungen vorgenommen – all das aus nichtigen Gründen. Wer sich nicht fürchtet, freut sich über die neue Zeit oder hält verzweifelt an der Hoffnung fest, es werde der böse Spuk bald vorübergehen.

    Emma kann nicht fassen, wie sehr sich das Leben wenige Monate nach dem Regierungswechsel bereits verändert hat.
    Auch in ihrem direkten Umfeld hat sich viel getan:
    Kommissar Wertheim wurde entlassen und durch einen Parteigenossen ersetzt.
    Sybil und Alexej haben die Tanzschule verkauft und sind nach London gezogen.
    James‘ Verlag, der solchen Aufschwung genommen hatte, wirft kaum noch Gewinn ab.

    Dann überstürzen sich die Ereignisse: Ein Toter wird gefunden und Siegfried Mertens trifft eine Entscheidung, die weitreichende Folgen für sie alle hat. Es bleibt nicht viel Zeit, das, was getan werden muss, in die Tat umzusetzen – und weitere Entscheidungen zu treffen …

  • Cliffhanger: gut oder böse?

    Cliffhanger: gut oder böse?

    Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass Cliffhanger ein hinterhältiges und verabscheuungswürdiges Marketingmittel sind, um unschuldige Zuschauerinnen und/oder Leserinnen an die Kette zu legen und sie damit zu zwingen, den nächsten Film, die nächste Folge oder den nächsten Band zu kaufen. Wenn sie es nicht tun, werden sie nie, nie, nie erfahren, wie es ausgeht. Eine Qual sondergleichen.


    Gemeine Autorin beim Aushecken heimttückischer Gemeinheiten

    Also ganz klar: Cliffhanger sind böse! Offiziell sollten sie verboten werden und jede Autorin, die diesen heimtückischen Trick anwendet, sollte bestraft werden. Indem man beispielsweise die nächste Folge nicht kauft, nicht leiht, nicht liest. Ha! Das hat sie davon! Das wird sie sich merken!

    Was kann ich sagen? Mea culpa vielleicht? Sorry? Oder vielmehr: Sorry, not sorry?

    Hmm. Warum bin ich so verstockt? Vielleicht, weil ich denke, dass sie manchmal nötig sind? Sind sie nämlich. Aus einem ganz einfachen Grund: Irgendwann muss ein Buch ein Ende haben.

    Ja, ha, könntest du nun sagen, dann schreib halt ein Ende. Ein Cliffhanger ist, bitte schön, keine Ende, sondern die Aussicht auf mehr.

    Da sage ich zweierlei:

    • Die Aussicht auf mehr – das ist doch eigentlich schön, wenn du die Geschichte genossen hast und die handelnden Personen magst.
      (Und wenn du die Geschichte nicht mochtest, dann solltest du gar nicht erst bis zum Cliffhanger gekommen sein, denn warum Zeit verschwenden mit einem Buch, das dich nicht mitnimmt? Mit Figuren, die du nicht erträgst? Ereignissen, die dich nerven?)
    • Und wenn es nicht nur eine Buchreihe ist (also nahezu alleinstehende Romane, die lose miteinander verbunden sind), sondern eine Serie, dann gibt es eben neben dem Plot des einzelnen Bandes auch den serienübergreifenden Plot.
      Heißt, die Hauptfigur hat eine eigene Geschichte, die sich im Laufe mehrer Folgen entwickelt und erklärt. Sie hat Geheimnisse, Hoffnungen, erlebt Gefahren und Freudiges, nimmt uns mit in ihr Leben. Und da mag es sein, dass ihre Story genau dann zu einem wichtigen Punkt kommt, wenn die Handlung des einzelnen Buchs an ihr Ende kommt. Da ist er dann: Der Cliffhanger.

    Und zwar ein Cliffhanger, der einfach sein muss. Weil er Überleitung zur nächsten Folge ist. Weil alle anderen Fragen geklärt sind. Weil ein Buch nicht unendlich lang sein kann. Weil die Autorin auch mal durchatmen muss. Und weil es im Miteinander zwischen Leserin und Schreiberin doch auch immer ein bisschen Spiel geben sollte. Da sitzen wir nämlich nun beide, schauen uns erwartungsvoll an und fragen uns:

    Was passiert denn jetzt?

    Tja. Das ist ein bisschen wie Weihnachten in der Kindheit: ganz viel Ungeduld, herrlich aufregende Spannung, ein bisschen Spicken und Stöbern und dann endlich das ersehnte Geschenk, das hoffentlich genau das bringt, was man sich erhofft hat. Im Idealfall den nächsten Cliffhanger …

  • Düstere Freundschaft

    Düstere Freundschaft

    Wenn die Toten zurückkehren und deine Vergangenheit dich einzuholen droht …

    Von einem Moment zum nächsten scheint Alice Beaumont in Gefahr zu sein, alles zu verlieren.
    Ihre finanzielle Sicherheit ebenso wie ihre Liebe und sogar ihr Leben haben keinen Wert mehr, wenn sie nicht klug handelt. Und das Klügste scheint zu sein, sich zu verstecken.

    So nimmt Alice den Auftrag einer Frau an, die nicht zu ihrer üblichen Kundschaft gehört: Catherine Crawford ist weder reich noch berühmt, dafür aber lebt sie Haworth, einem Dorf hoch oben in Yorkshire.

    Doch wenn Alice geglaubt hat, dort in Sicherheit zu sein, dann wird sie bald enttäuscht: Ein Mord geschieht. Wer steckt dahinter? Etwa eine der drei Freundinnen in Bellham House, bei denen sich Alice bislang so wohl gefühlt hat?

    Auch dieses Mal muss Alice bei den Ermittlungen helfen – und das, obwohl sie eigene Sorgen hat.

  • Depression und der Verlust von ausgeübter Verantwortung

    Depression und der Verlust von ausgeübter Verantwortung

    Ich habe heute Nacht ganz deutlich gemerkt, wie sehr mich dieses letzte Jahr geschafft hat. Das wusste ich zwar, aber so richtig angekommen war es nicht. Ich versuche noch immer, kleinzureden, was alles war:

    Das sechswöchige Sterben meiner Mutter, die unter ihrer Demenz als nahezu einzige Gefühle mir gebenüber Neid und Unmut waren.

    Der grässliche Moment, als sie für Sekunden nur völlig klar war und das einzige Mal in diesen grauenvollen Jahren deutlich sprach und meinte: Das hätte ich auch nie gedacht, dass ich mal doof werde – gefolgt von ihrer Erkenntnis, dass sie im Sterben liegt.

    Dieser üble Tag, als sie starb und ich da erst verstand, dass ich jetzt sofort dafür sorgen muss, dass sie von dort fortkommt. All die Telefonate, die Dokumente – völlig irreal all das.

    Die Bitte, mir zu sagen, wann sie sie holen, damit ich dabei sein kann – um dann von der besten Betreuerin ever einen Anruf zu erhalten, die Bestatter wären bereits da und könnten keine Viertelstunde warten, bis ich rüberkomme. Mamas Wunsch nach anonymer Bestattung – und dann verstehen, dass mir wirklich niemand sagen wird, wohin sie gebracht worden ist. Das Gefühl, total versagt zu haben.

    Die zweitausend Euro, die ich in diesen Wochen für Vintagebarbies ausgab, in dem durchaus bewussten Versuch, gute Kindheitserinnerungen zurückzuholen.

    Die Unfähigkeit, sie betrauern zu können, dafür aber immerzu von meinem Vater träumen zu müssen, dem ich elf Jahre zuvor einen Platz zum Sterben hatte besorgen müssen. Was ich wohl ebenfalls nicht wirklich überwunden habe.

    Auf den letzten Metern den Pandemie Tage später Covid einzufangen und danach ziemlich flott in Antriebslosigkeit und Sorge hineinzurutschen.

    Das wochenlange Warten auf eine Diagnose, bei der Krebs im Raum stand. Eine schmerzhafte Biopsie. Die Existenzsorge durch den Job des Gatten, der wochenlang zuhause verbrachte, nur, damit sich alles in Wohlgefallen auflöste.

    Meine zweite Erkrankung, vermutlich doch Covid, sechs Wochen lang komplett am Ende.

    Die Renovierung meines Zimmer, die zwei Monate brauchte, die ich dann im vollgestellten Wohnzimmer verbrachte.

    Der zu Schrott gefahrene Wagen.

    Die Sorgen um den großen Sohn und seine Schulentscheidungen.

    Zwei Todesfälle.

    Der Einbruch in meinen Umsätzen, von denen nur noch ein Viertel da ist.

    Die ständigen Selbstzweifel.

    Die zweite Krebsvermutung und die Wartezeit.

    Der Ärger mit Mamas Rechnungen und gleich zwei Betrugsversuche in dieser Hinsicht.

    Und nun stehe ich da und habe mein Tier darunter leiden lassen, ohne die Kraft und auch den Mut zu finden, das zu ändern.

    Ich bin durch. Ganz und gar.

  • Tödliche Brautnacht

    Tödliche Brautnacht

    Eine Schneiderin mit dunkler Vergangenheit – wer wäre besser geeignet, einen Mord aufzuklären?

    Wiltshire, Sommer 1845.
    Alice Beaumont hat erreicht, wovon andere Schneiderinnen träumen: Sie kleidet die feinsten Damen der englischen Gesellschaft ein. Dabei hält sie stets Abstand, denn sich in das Leben anderer einzumischen, bringt nichts als Ärger.

    Nun haben die Darnwells sie auf ihren Landsitz gebeten, um die zukünftige Gattin des Sohnes auszustatten. Als Alice Violet kennenlernt, ist sie versucht, ihre Prinzipien zu missachten: Die Braut erscheint ihr sowohl zu reich als auch zu jung, um die Ehefrau des arroganten Raymonds zu werden.

    Dann geschieht ein Mord …

    Tödliche Brautnacht ist der Auftakt zu einer viktorianischen Krimireihe, in deren Mittelpunkt eine Heldin mit vielfältigen Talenten steht. Die vielschichtige Vergangenheit und die ungewisse Zukunft der Heldin verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und machen sie neben den Mordfällen, die sie löst, noch spannender.