
Ich bewundere schöne Instagramfeeds ja sehr und habe mehr als einmal Anlauf genommen, das auch hinzubekommen. Dann habe ich einige Stunden investiert und Vorlagen geschaffen, Farben definiert und sogar versucht, vorauszuplanen, was ich wann wie zeigen wollte oder sollte. Das klappte toll.
Zwei oder sogar drei Tage lang.
Und dann passierte irgendetwas. Was Bedeutungsloses wie ‘Keine Lust und keine Zeit’ oder Dramatisches wie Krankheit, Krieg oder Klimakatastrophenangst. Dinge also, die mich entweder wochenlang gar nichts posten ließen oder ganz spontan sehr Persönliches. Weshalb mein Feed aussieht, wie er nun einmal aussieht. Total bunt, sehr chaotisch und ohne roten Faden.
Im Augenblick habe ich beispielsweise viel Freude am Erstellen von kleinen Filmchen, um meine Geschichten darzustellen oder zu bewerben – wie sonst könnte ich reizenden Damen und entzückenden Herren beibringen, dass ich Geschichten schreibe? Eben.
Dann aber ist mein Instagramauftritt eben auch Kontakt zu Freundinnen, die ich nicht aus den Augen verlieren möchte und die mich weniger als Autorin denn als Andrea kennen. Weshalb ich über meine Eltern spreche oder gelegentlich in die Kamera gucke, wenn ich mich mal wieder bäh fühle oder etwas Lustiges erlebt habe.
Mein Feed ist also eine krude Mischung aus Plan und Plötzlichkeit, Promo und Persönlichem und sogar einer Prise Politik. Vermutlich erfährt man sehr viel über mich, scrollt man auf und ab und schaut sich an, was ich so schreibe, zeige und sage. Was mich manchmal beunruhigt (wer weiß schon, wohin die Welt sich entwickelt und wofür man einmal belangt werden könnte) und manchmal einfach nur guttut, denn vielleicht hilft mein Feed dabei, in meinen Romanen zwischen dem zu unterscheiden, was ich persönlich denke, und dem, was ich den Antagonisten in den Mund lege.
Also, was ich sagen wollte: Schöne Feed sind toll. Ich kann das leider nicht. Ich kann nur Kuddelmuddel.