
Miss Amelia Jonasson
Die eher stille Bibliothekarin einer Mädchenschule in Edinburgh hat ein Geheimnis. Mehrere eigentlich. Und deshalb bricht sie sofort auf, als sie einen Hinweis auf ein magisches Amulett findet – vielleicht ist dieses Artefakt geeignet, Amelias größten Wunsch zu erfüllen …
Historischer Cosy Crime in und aus Bonn
Die Stadt am Rhein zwischen den Jahren – ein seltener Tatort
Die meisten Kriminalromane, die in den Zwanziger- und Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts spielen, haben England zum Schauplatz – entweder geschrieben von britischen Autorinnen jener Jahre (Agatha Christie natürlich, aber auch Josephine Tey, Patricia Wentworth und Margery Allingham wären da zu nennen) oder aber von US-Amerikanerinnen der Gegenwart, die Zeit und Ort sehr verklärt und besonders progressiv darstellen.

Meine Kriminalromane rund um Emma Schumacher aber spielen im Zwischenkriegsdeutschland – Verklärung wäre da wenig angebracht: Die Kriegstraumata und die Armut durch die mühsam überstandene Hyperinflation, das Aufkommen der Nazis und dann der Zusammenbruch der Börse mit folgender Weltwirtschaftskrise verbieten das.
Verbieten sie aber auch Kriminalgeschichten, die bei allem ernsten Hintergrund cosy sind?
Im Gegenteil, finde ich, und schicke meine Emma seit dem Spätsommer 1926 auf Mörderjagd. Bald schon wird aus dem überaus schüchternen Fräulein Schumacher eine junge Frau, die – Liebe und Ehe hin oder her – auf eigenen Beinen steht und sich aus keinem Fall heraushalten kann. Ihr Alltag spielt dabei eine fast ebenso große Rolle wie die Aufklärung des Verbrechens. Kleine Peinlichkeiten, lustige Wortgefechte, viel Zeit- und Lokalkolorit gehören selbstverständlich dazu – cosy bedeutet immer auch humorvoll, wo es angemessen ist.
Doch an dem, was am Horizont aufzieht, möchte Emma – halb Engländerin, halb Deutsche – oftmals verzweifeln, und es wird sich zeigen, wohin ihr Lebensweg sie führen wird, wenn sie die Augen nicht länger vor dem verschließen kann, was in Deutschland und auch in ihrem geliebten Bonn geschieht.